Projekt 15: Uhrenständer
(September 2022)
Im April 2022 erhielten wir einen Anruf, dass Wolfgangs Bruder Michael, der nach dem Tod der Mutter im Dezember 2011 im Februar 2012 in eine Wohngruppe für Behinderte zog, eine Zyste im Gehirn habe und operiert werden müsse. Es waren letztlich drei Operationen erforderlich, um die Zyste zu beseitigen. Michael hat die OPs überlebt, aber sein ohnehin genetisch bedingt eingeschränktes Gehirn erheblich gelitten. In der Behinderteneinrichtung konnte er nicht bleiben. Dort war man auf Sozialpädagogik eingestellt, aber nicht auf Pflege. Er musste in ein Pflegeheim.
Von seiner Einrichtung konnte einen Teil seiner Möbel und seiner Habe mitnehmen, darunter auch eine Wanduhr, die schon in der Küche seiner Mutter gehangen hatte.
Das Pflegeheim ist vor einiger Zeit erweitert worden, und Michael bekam ein Zimmer in den neuen Räumlichkeiten. Diese haben Wände aus Beton, in die normale Nägel nicht einzuschlagen sind. Nach einigen Fehlversuchen stand seine Wanduhr immer noch auf dem Tisch und verschwand fast zwischen Büchern und Bilderrahmen. Weil ihm auch in seiner noch stärkeren Einschränkung seiner geistigen Fähigkeiten die Zeit aber immer noch sehr wichtig ist, musste eine Lösung her.
Damit die Uhr auf dem Tisch ablesbar ist, musste sie über den vorhandenen Bildern und Büchern sein. Das ging in diesem Fall nur mit einem Ständer. Um ein Umkippen nach vorn zu verhindern, sollte er leicht nach hinten geneigt sein. Dazu brauchte der Ständer einen Fuß, der auch ein Überkippen nach hinten ausschloss.
Die Uhr selbst ist 32 cm hoch. Um einen Bilderrahmen in DIN A 4-Format zu überragen, musste die Uhr mindestens 30 cm oberhalb der Tischkante enden, besser noch etwas höher. Die Aufhängung innerhalb der Uhr ist 22 cm vom unteren Rand entfernt. Das ergab eine Mindesthöhe des Ständers von 54 cm.
Für den Fuß habe ich aus 15 x 2 cm massiven Brettern ein 15 x 15 cm großes Stück abgesägt. Da das Brett gerundete Seiten hat, habe ich die Schnittkanten mit dem Schwingschleifer ebenfalls abgerundet. Von einem Achtkantprofil mit 4 x 4 cm Stärke habe ich ein 55 cm langes Stück abgesägt, das noch eine Schrägung von 15° bekommen sollte, um die Schräglage zu gewährleisten. Mit der Sägelade war das nicht zu machen, da diese nur 45°-Schrägen bietet. Ich habe den Winkel mit einem Geo-Dreieck angezeichnet und freihändig gesägt, was ausnahmsweise klappte. Als Träger für die Uhr habe ich ein Stück des Achtkantprofils verwendet, das von der Revision des 1. Lederwerkzeugkastens übriggeblieben war. Die vorhandenen 45°-Schrägen an beiden Seiten sorgten dafür, dass der Träger nicht über die Uhr hinausragt, der Träger selbst, dass die Uhr stabil hängt.
Den Träger habe ich mit einem T-Verbinder mit dem unteren Ständerteil verbunden und den unteren Ständerteil mit zwei Stuhlwinkeln am Fuß angebracht. Für die Aufhängung der Uhr kam eine nur teilweise ins Holz gebohrte Spaxschraube ins Zentrum des Zentrum des Querträgers.
Zur Verzierung habe ich ein 30 cm langes Stück einer Zierleiste mit erhaben gefrästem Blumenmuster längs auf das senkrechte Achtkantprofil geklebt. Die erhabenen Teile habe ich abschließend mit Acrylfarbe Gold bemalt.
Material
1 15 x 15x 2 cm Brett
1 Stück Achtkantleiste 4 x 4 cm 55 cm lang
1 Stück Achtkantleiste 4 x 4 cm 25 cm lang
1 T-Verbinder
2 Stuhlwinkel
11 Spaxschrauben 35 x 16 mm
30 cm Profilleiste Blumenmuster
Acrylfarbe
Schreibe einen Kommentar